Sie als Nutzer interessiert vor allem eines: die Geschwindigkeit des Anschlusses, also welche Datenmengen in welcher Zeit über eine stabile Verbindung übertragen werden können. Hierzu gibt die Bandbreite Auskunft.
Bandbreite und Übertragungsgeschwindigkeit
Bandbreite ist ein Begriff aus der Signaltechnik. Die Bandbreite gibt Auskunft darüber, welche Datenmengen innerhalb einer Sekunde übertragen werden können. Sowohl für das Festnetz als auch für den Mobilfunk gilt: Je größer die Bandbreite, desto mehr Daten (z. B. Fotos, Filme, Musik) können gleichzeitig übertragen werden, d. h., desto größer ist die zu erreichende Übertragungsgeschwindigkeit. Filme oder Musik werden schneller geladen und ruckeln beim Abspielen nicht.
Ein langsames Internet, bei dem es eine gefühlte Ewigkeit dauert, bis Seiten und Bilder aufgebaut sind, kann einem die Freude daran verderben. Spätestens dann ist es an der Zeit, über einen schnelleren Anschluss nachzudenken. Welche Datenübertragungsraten bei den verschiedenen Anschlüssen möglich sind, sehen Sie in nachfolgender Übersicht. Bereits im mittleren Preissegment gibt es gute Übertragungsraten. Auf jeden Fall ist es sinnvoll zu hinterfragen, wie schnell der Datentransfer eigentlich sein muss, um Ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Nutzen Sie das Internet hauptsächlich zum Surfen, für Online-Banking, Online-Bestellungen und Ihre E-Mail-Korrespondenz? In diesem Fall kommen Sie sehr wahrscheinlich mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 16 Mbit/s aus. Auch wenn Sie in den letzten Monaten den Videochat mit Familie und Freunden zu schätzen gelernt haben, reicht ein solcher Anschluss normalerweise.
Vergleich der Übertragungsgeschwindigkeiten
Entscheidend für die Übertragungsgeschwindigkeit ist die Datenübertragungsrate, also welche Datenmenge maximal pro Sekunde übertragen werden kann. Sie wird in Bit (bit) pro Sekunde (s) angegeben. Da über das Internet große Mengen an Dateneinheiten verarbeitet werden, verwendet man üblicherweise die Einheiten Mega (M) und Giga (G). Sie finden also bei den Angaben der verschiedenen Anschlüsse Mbit (1.000.000 bit = 1 Mbit) bzw. Gbit (1.000 Mbit = 1 Gbit).
Festnetz | Übertragungsgeschwindigkeit |
---|---|
DSL | bis 16 Mbit/s |
VDSL | bis 50 Mbit/s |
Vectoring | bis 100 Mbit/s |
Super Vectoring | bis 250 Mbit/s |
Kabel | heute 1 Gbit/s, künftig bis 10 Gbit/s |
FTTH | heute 1 Gbit/s, künftig bis 100 Gbit/s |
Mobilfunk | |
LTE | bis 500 Mbit/s |
5G | heute bis 1 Gbit/s, künftig mehr |
Nehmen Sie regelmäßig Musik- oder Videostreaming-Dienste in Anspruch, empfiehlt sich ein schnellerer Anschluss mit mindestens 25 Mbit/s. Um störungsfrei und in hoher Qualität über das Internet Fernsehen zu empfangen (IPTV), sollten es mindestens 32 Mbit/s sein. Auch bei aufwendigen Online-Spielen wird meist ein hoher Datentransfer benötigt.
Üblicherweise geben die Anbieter nicht nur eine Gesamtübertragungsrate an, sondern weisen separat die Download- und die Upload-Geschwindigkeit aus. Damit sind die Geschwindigkeiten gemeint, mit denen Daten heruntergeladen (downgeloadet) bzw. hochgeladen (upgeloadet) werden können. Die Upload-Geschwindigkeit ist meist deutlich niedriger. Wollen Sie häufig z. B. große Datenmengen in eine Datencloud hochladen oder viele Videos über soziale Netzwerke veröffentlichen, empfiehlt es sich, auch auf einen schnellen Upload zu achten.
Bei Ihren Überlegungen sollten Sie berücksichtigen, dass Sie einen höheren Datentransfer und einen entsprechend schnelleren Anschluss benötigen, wenn mehrere Personen in Ihrem Haushalt zeitgleich das Internet nutzen möchten.
Haben Sie all diese Punkte bedacht, können Sie einschätzen, wie schnell Ihr Anschluss sein sollte.
Speedtest: Überprüfen Sie die Geschwindigkeit Ihres aktuellen Anschlusses!
Kommt Ihnen Ihr Internetanschluss derzeit zu langsam vor, dann können Sie die Geschwindigkeit ganz einfach überprüfen. Dazu muss man wissen, dass die vom Anbieter angegebenen prinzipiell möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten nicht immer erreicht werden. Das kann unterschiedliche Ursachen haben und liegt nicht immer in der Verantwortung des Anbieters. So kann z. B. die Übertragungsqualität leiden, wenn die Leitung zwischen dem Hausanschluss und der Verteilerstelle sehr lang ist. Aber auch die hauseigene Technik, veraltete Geräte, der Standort des Internetrouters in Ihrer Wohnung (s. WLAN-Abdeckung) und falsche Routereinstellungen können eine Rolle spielen.
Beim sogenannten Speedtest, den Sie ganz einfach an Ihrem Computer selbst durchführen können, wird die Datenübertragungsrate Ihrer Internetverbindung ermittelt. Da die Ermittlung der Geschwindigkeit von vielen Faktoren abhängt, sind die Ergebnisse jedoch nur bedingt aussagekräftig. Ist der Computer über WLAN mit dem DSL-Router verbunden, können die Ergebnisse z. B. verfälscht werden. Es gibt zahlreiche Internetseiten, die einen solchen kostenlosen Speedtest anbieten, u. a. die Bundesnetzagentur. Ausführliche Informationen und eine detaillierte Anleitung dazu finden Sie z. B. unter: www.breitbandmessung.de
Hinweis: Sollte das Testergebnis deutlich von der in Ihrem Vertrag angegebenen Übertragungsrate abweichen, überprüfen Sie zunächst alle möglichen hausinternen Einflussfaktoren. Ist diesbezüglich alles in Ordnung, sollten Sie sich an Ihren Anbieter wenden. Häufig können Servicemitarbeiter Ihnen weitere Tipps geben oder Techniker eventuelle Störungen beheben. Bleibt das ohne Erfolg, sollten Sie Ihren Internetanbieter kontaktieren, damit Ihr Tarif der tatsächlichen Übertragungsgeschwindigkeit angepasst wird – oder den Anbieter wechseln.